Passauer Neue Presse

Donauausbau soll im Sommer starten

Wie die PNP in seiner gestrigen Ausgabe berichtet soll der Spatenstich für den Donauausbau zwischen Straubing und Deggendorf im Sommer erfolgen. „Nach 30 Jahren soll es nun losgehen“, sagte Verkehrsminister Andreas Scheuer am Dienstag in Deggendorf. „Wir investieren 600 Millionen Euro.“ Der Ausbau soll naturverträglich, aber auch leistungsfähig sein. So soll mehr Güterverkehr von den Straße auf die Donau verlagert werden. Die Rhein Main Donau Wasserstraßen (RMD) rechnet mit einer siebenjährigen Bauzeit.

Der mehr als 2000 Seiten starke Planfeststellungsbeschluss über den Donauausbau soll von heute an bis 4. Februar in den Gemeinden und Landkreisen entlang des Donauabschnittes öffentlich ausgelegt werden. Anschließend wird die Baumaßnahme ausgeschrieben – trotz einer vierwöchigen Klagefrist gegen das Projekt, wie RMD-Geschäftsführer Thomas Kunz ankündigte.

Die Baugenehmigung umfasst den Ausbau der Donau mit einer Erweiterung der Fahrrinnentiefe sowie die Verbesserung des Hochwasserschutzes. Dazu zählen unter anderem die Erhöhung und die Zurückverlagerung von Deichen. Letztere sollen der Donau wieder mehr Raum im Falle von Überflutungen geben. Hochwasser sollen dann statistisch nurmehr alle 100 Jahre statt alle 30 Jahre zu erwarten sein.

 

Im November hatte die Europäische Kommission nach fünfjähriger Prüfungszeit grünes Licht für den Donauausbau zwischen Straubing und Deggendorf gegeben. Wegen des überwiegenden öffentlichen Interesses an der Wasserstraße seien Nachteile für die Umwelt gerechtfertigt, hieß es.

Der Planfeststellungsbeschluss für den Abschnitt zwischen Deggendorf und Vilshofen steht noch aus. Insgesamt geht es um 70 Fluss-Kilometer. Deggendorfs Landrat Christian Bernreiter (CSU) gab das Ziel für den zweiten Bauabschnitt vor: „Wir warten nicht erneut fünf Jahre. Wir wollen 2022 loslegen.“

In Deggendorf hatte 2013 ein Jahrhunderthochwasser für Verwüstungen gesorgt. Nur Monate zuvor hatte die Staatsregierung statt einer weitgehenden Kanalisierung des Flusses den sanften Ausbau samt Verbesserung des Hochwasserschutzes beschlossen – zu spät für die Anwohner, deren Häuser in den Fluten zwischen Donau und Isar untergingen.